Die mittlere Teufelsmühle

In einer Karte des Landgerichts Krombach aus dem Jahr 1782 findet man im Teufelsgrund noch drei  Mühlen, die als untere, mittlere und obere  Teufelsmühle bezeichnet werden.

Sie befinden sich am früheren Standort der mittleren Teufelsmühle.

Die Mühle wird erstmals 1782 urkundlich erwähnt. Die Mühle muss allerdings schon vorher bestanden haben, denn bei der Urkunde handelt es sich um einen Kaufvertrag, in dem der Müller Michael Ries seine Mühle an Konrad Pfarr aus Omersbach verkauft. Über 100 Jahre wurde die Mühle anschließend noch betrieben. Letzter Teufelsmüller war Konrad Stenger, der die Mühle 1892 abbrechen ließ.

Die Reste der Mühle kaufte Kilian Hofmann aus Omersbach, der auf den Grundmauern eine einfache Jagdhütte baute. 1949 stocke dessen Sohn Alfred Hofmann die Jagdhütte auf und richtete in dem Gebäude eine Gaststätte ein. Alfred Hofmann verpachtete die mittlerweile gut gehende und beliebte Ausflugsgaststätte an  das Omersbacher Ehepaar Antonie und Karl Fischer.

Die bewirtschafteten die Gaststätte bis zum Juli 1960, jenem Tag, an dem Karl Fischer in der Teufelsmühle
von einem geisteskranken Mörder umgebracht wurde.

Lange Zeit blieb es in der Teufelsmühle ruhig, bis sich vor wenigen Jahren Ludwig Thalheimer mit der „Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Teufelsmühle“ des Gebäudes annahm. Das Gebäude wurde liebevoll instand gesetzt und zum 1. Mai und Vatertag besuchen alljährlich wieder Hunderte von Wanderern das beliebte Ausflugsziel.

Die Bluttat

Karl Fischer, der mit seiner Frau Antonie die Gaststätte in der Teufelsmühle gepachtet hatte, wurde am Donnerstag, dem 21. Juli 1960 gegen 18.30 Uhr in der Teufelsmühle von dem 25-jährigen Gottfried Schüßler aus Somborn mit mehreren Messerstichen in Bauch, Brust und Herz getötet.

Karl Fischer, der zum Zeitpunkt der Tat 43 Jahre alt war, war als Maurer bei der Frankfurter Baufirma Kund und Söhne beschäftigt. Er war in der Woche zuvor heimgekommen, um 8 Tage Urlaub mit seiner Familie zu verbringen.

Nachdem die letzten Gäste gegen 18.00 Uhr das Wirtshaus verlassen hatten, setzten sich die Wirtsleute auf die Veranda, um die Abendsonne zu genießen. Aus dem Wald ging ein junger Mann auf die Veranda zu. Er trat mit den Worten „Soll ich Dich abstechen“ auf das Ehepaar zu, stach sofort mit einem Messer auf Antonie Fischer ein und verletzte sie an Brust und Stirn. Karl Fischer kam seiner Frau zu Hilfe und wurde mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt. Während Antonie Fischer in die benachbarte Hütte des Jagdpächters Sinai flüchtete, ging der Mörder in die Hütte, spielte eine Schallplatte ab, stahl 20 Packungen Zigaretten und 100 DM, um anschließend zu flüchten. Bereits 20 Stunden später konnte der Mörder in einer Somborner Gaststätte gefasst werden

Die Sage vom Teufelsmüller

Im Teufelsgrund standen einst drei Mühlen. In einer dieser Mühlen lebte einst ein Müller. Dieser hatte seine Plage mit einer Wassermauer, die er an die Mühle setzte. Kaum war sie fertig, zog ein langer Spalt an ihr entlang. Der Müller verfluchte diesen Riss und schrie: „Oh, soll dich doch der Teufel holen!“ Plötzlich erschien der Leibhaftige. Er war groß und sah gefährlich aus. Seinen Huf, der einen Fuß ersetzte, schleifte er hinter sich her. Dann bot er dem Müller folgendes an: Er würde den Riss in der Mauer für immer schließen, wenn er des Müllers Seele als Gegenleistung bekäme. Und sollte er es nicht schaffen, den Spalt bis zum Hahnenschrei zu schließen, so dürfe der Müller auch seine Seele behalten. Als die Frau des Müllers dies mitbekam, fürchtete sie um ihren Gatten. In derselben Nach noch legte sie sich im Hühnerstall auf die Lauer. Als der Teufel nur noch wenige Steine zu mauern hatte, krähte sie laut: „Kikeriki“. Der Leibhaftige erschrak fürchterlich, ließ seine Kelle fallen und rannte davon. Der Müller konnte nun den Rest der Spalte selbst schließen und durfte seine Seele behalten.

Und seither hält die Mauer durch des Teufels Mithilfe jedem Wasserdruck stand und die Mühle bekam dadurch den Namen „Teufelsmühle“.


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